Genauso wichtig, oder sogar noch wichtiger als bei Erwachsenen, ist die richtige Anwendung von Erster Hilfe bei Senioren. Ältere Menschen verunfallen statistisch gesehen häufiger und es können auch vermehrt Krankheiten wie beispielsweise Herzinfarkte, oder Schlaganfälle auftreten. Wer in diesen Situationen über die wichtigsten Erste Hilfe Maßnahmen Bescheid weiß, kann im besten Fall sogar Leben retten. Dabei reichen meistens die Standardkenntnisse wie Herz-Lungen-Wiederbelebungen und die generellen Verhaltensmaßnahmen bei Unfällen.
Eine weitere, häufig auftretende Situation bei älteren Personen, bei der Erste Hilfe Maßnahmen erforderlich sein könnten, sind beispielsweise Stürze, denn statistisch gesehen stürzt eine von drei Erwachsenen im Alter von 65+ Jahren jedes Jahr. Außerdem ist die Verletzungsgefahr im Zuge von Stürzen, oder anderen Unfällen höher und so müssen öfter Schnitt- und Schürfwunden behandelt werden. Stürze können zu Risswunden, Frakturen und Kopfverletzungen führen. Risikofaktoren für das vermehrte Auftreten von Stürzen von älteren Personen sind ein schlechtes Sehvermögen, Schwäche des Unterkörpers, körperliche Inaktivität, Unbeweglichkeit, Probleme mit dem Gleichgewicht, oder auch andere Krankheiten und Medikamente. Bei Feststellung eines Sturzes sollte die Person gebeten werden, sich nicht zu bewegen und Notarzt und Rettungsdienst sollten schnellstmöglich angerufen werden. Bis zum Eintreffen derer sollte die Person nicht allein gelassen werden und die Person sollte beruhigt werden. Bei Bewusstlosigkeit wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung angewendet.
Wie schon erwähnt, zählen Herz-Kreislauf-Probleme zu den häufigsten Krankheiten bei Senioren, aber auch Hitze- und kältebedingte Krankheiten sollten nicht unterschätzt werden. Ein Hitzeschlag kann bei Senioren vermehrt auftreten, da manche einzunehmende Medikamente den Temperaturhaushalt des Körpers verändern können. Bei Verdacht auf einen Hitzschlag wird im ersten Fall die Körpertemperatur gemessen, die in diesem Fall eine Temperatur von über 40°C aufweist. Außerdem sollte die Person auf eine erhöhte Atemfrequenz, sowie Übelkeit und Erbrechen überprüft werden. Des Weiteren können Kopfschmerzen auftreten. Bei Vorliegen eines Hitzeschlags sollte der Notarzt informiert werden. Bis zum Eintreffen sollte versucht werden, die Körpertemperatur zu senken. Dies ist durch eine kalte Dusche, kalte Tücher, oder kühles Wasser möglich. Bei Bewusstlosigkeit muss auch hier eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden.
Auch Unterkühlungen können bei Senioren häufiger auftreten, da diese sich unter anderem weniger bewegen. Zu den Symptomen gehören Schüttelfrost, Heißhunger, Schwindel, Verwirrung, erhöhte Atem- und Herzfrequenzen, Schüttelfrost, Schläfrigkeit, aber auch ein schwacher Herzschlag ist möglich. Bei Verdacht auf eine Unterkühlung sollte ebenfalls direkt der Notruf gewählt werden und versucht werden, die Person wieder aufzuwärmen; beispielsweise mit Decken.
Da bei Senioren sich Herz und Blutgefäße altersbedingt verändern sollte das Risiko für Herzinfarkte, Herzversagen und Schlaganfällen bei bestimmten Symptomen nicht vernachlässigt werden. Die Symptome eines Schlaganfalls sind ein hängendes Gesicht, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schwäche in den Armen. Zu den Symptomen eines Herzinfarkts gehört Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust und Unbehagen im Oberkörper. Wie bei anderen Notfällen sollte auch hier umgehend der Notarzt alarmiert werden, die Person sollte beruhigt werden und bei Bewusstlosigkeit sollte eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden (Hepler, 2019).
Literatur:
Hepler, R. L. N. (2019, 3. Oktober). First Aid for Seniors. Healthline. Abgerufen am 02. Juli 2023, von https://www.healthline.com/health/first-aid/first-aid-for-seniors
